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Emails, Emails, Emails

Emails sind heute sicherlich das Kommunikationsmedium der ersten Wahl, wenn es um geschriebenen Text geht. Ob im privaten oder geschäftlichen Bereich, Emails werden intensiv genutzt. Oft enthalten sie sensible Informationen – leider noch viel öfter nur Werbung. Doch welchem Anbieter vertraue ich meine elektronische Post am besten an? Googlemail, GMX, MobileMe, T-Online, …?

Eine eindeutige Empfehlung kann da sicherlich niemand geben – ich will aber zumindest versuchen ein paar Anhaltspunkte zu geben sich seiner Entscheidung etwas sicherer zu sein. Hierzu zunächst ein paar allgemeine Punkte.

Auch Email-Anbieter sind kein Sozialamt

Emails kosten Geld. Sie müssen verarbeitet, gesendet, gespeichert und verteilt werden. Dazu sind Server notwendig, die Anschaffungs- und Betriebskosten verursachen. Und es braucht Menschen die sich um diese Server kümmern, sie entwickeln, hegen und pflegen. Alles nur, damit Emails schnell und zuverlässig zugestellt werden können.
Dieser Aufwand will bezahlt sein – Emails sind nicht kostenlos! Es gibt nun zwei Möglichkeiten zu bezahlen.

Ich bezahle selbst

Es gibt eine ganze Reihe von Email-Anbietern, die direkt Geld kosten. Apples Dienst MobileMe beispielsweise kostet knappe 80€ pro Jahr und bietet einem dafür einen sehr guten Email-Dienst plus viele weitere Funktionen. Die Telekom finanziert die @t-online.de-Adressen sicherlich auch über die Kosten des DSL-Anschlusses.
Man kann sich auch eine eigene Internetadresse mit zugehörigen Email-Adressen kaufen. So wie hier apfelbuero.com mit den zugehörigen Email-Adressen irgendwas@apfelbuero.com. Je nach Anbieter kostet so etwas dann wenige, bis einige Euros pro Monat. Man bekommt dafür einen eigenen Server im Netz (oder zumindest einen Teil eines Servers) und kann vieles sehr individuell anpassen.

Jemand anderes bezahlt für mich

Will ich nicht selbst für meine Emails bezahlen muss es jemand anderes machen. Vorausgesetzt ich habe keinen großzügigen Spender, wird in der Regel über Werbung finanziert. Hier habe ich nun die Möglichkeit zwischen verschiedenen Ansätzen zu wählen.

Der klassische Weg wird z.B. von Web.de oder GMX bestritten. Hier bekomme ich nicht nur Emails die an mich gesendet wurden, sondern bekomme zusätzlich noch Werbemails vom jeweiligen Anbieter. Diese können mehr oder weniger nerven und in der Regel nur mäßig ausgefiltert werden. Außerdem versuchen die Anbieter einen oftmals in ihre bezahlten Versionen ihres Dienstes zu locken. Leider verwenden sie (speziell Web.de) hierfür durchaus etwas unschöne Methoden. Zusätzlich werden die Emails die von mir gesendet werden mit Werbung untertitelt. Das bedeutet auch die Empfänger meiner Emails bekommen Werbung ab.

Andere Anbieter – allen voran Google – halten sich mit direkter Werbung sehr zurück. Sie gehen einen anderen Weg, der, einfach erklärt, folgendermassen aussieht. Alle meine Emails werden durch Roboter (anonym) analysiert. Dabei werden die verschiedensten Rückschlüsse gezogen. Beispielsweise „lernt“ Google, dass sich Menschen die sich mit einem iPhone beschäftigen auch vermehrt für andere Apple Produkte interessieren. Google lernt aber auch Satzbau und neue Wörter – nutzbar dann z.B. im Google-Übersetzer. Kurzum, Google will Informationen. Ich bezahle also nicht mit Geld sondern mit Information. Letztenendes wird diese Information für spezifische und gezielte Werbung genutzt – denn damit kommt wieder Geld in die Kasse.

Die Entscheidung

Für welche der zahlreichen Varianten man sich entscheiden mag bleibt letztenendes jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil bin grundsätzlich nicht abgeneigt für gute Dienste auch einen fairen Preis zu zahlen. Bei den werbefinanzierten Diensten bevorzuge ich die Varianten mit möglichst wenig nerviger Werbung.

Grundsätzlich, finde ich, solle ein Email-Anbieter heutzutage auf jeden Fall IMAP unterstützen und SSL-Verschlüsselung für Empfang und Senden von Nachrichten.

Die Empfehlungen

MobileMe – als vielleicht etwas hochpreisige, aber sehr gut funktionierende Variante mein Lieblingsdienst unter den Bezahldiensten. Vor allem der perfekten Integration in sämtliche Apple Betriebssysteme wegen und natürlich wegen der vielen zusätzlichen Funktionen.

GoogleMail – sicherlich einer der besten kostenlosen (werbefinanzierten) Dienste. Auch hier eine gute Integration in alle modernen Betriebssysteme und tolle Funktionsvielfalt. Man muss sich aber bewusst sein, wie Google das Ganze finanziert.

Lavabit – mein Geheimtipp. Lavabit bietet mehrere Versionen seines Dienstes an. IMAP und SSL ist immer mit dabei. Sympathisch ist auch ihr Versprechen, absolut vertrauenswürdig mit Daten und Inhalt der Mails umzugehen (auch Lavabit selbst hat keinerlei Zugriff auf den Inhalt der Emails). In gewisser Weise also das direkte Gegenteil zu Google. Die Ausbaustufen des Email-Services reichen von kostenlos und werbefrei (mit 128 MB Speicher) über kostenlos und werbefinanziert (1 GB Speicher, Werbung nur in empfangenen Mails!) bis zu bezahlten Varianten (ab 1 GB Speicher und ab 8 $ pro Jahr).

Fazit

Jeder sollte sich vor der Wahl seines Email-Anbieters klar machen, was er möchte, welche Funktionen wichtig sind, was er ggf. in Kauf nehmen würde und wie dafür bezahlt werden soll.

Wer Erfahrungen mit den genannten Anbietern hat, oder noch den ein oder anderen Geheimtipp hat, dem sei die Kommentarfunktion ans Herz gelegt.

2 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Sascha sagt:

    Ich nutze den Service von secmail.in hat ebenfalls SSL und zeigt auch die eigene IP nicht im Email Header an. Die Anmeldung ist sehr schnell und da kommen keine ellenlangen Seiten mit Fragen wollen Sie das interessiert das und das etc. super Service.

  2. apfelbuero sagt:

    Hört sich interessant an, vor allem wegen der anonymen IP. Werd ich mir auf jeden Fall mal anschauen. Herzlichen Dank dafür!

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